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Vom Zürichsee, Roman 

WOLFBACH, 2021. 184 S., KART..

ISBN: 9783906929521

22,00 €

"Die Kirche“, sagte der Vater, „ist das Haus Gottes.“
Und die andern Häuser? All das andere?

„Der Sonntag“, sagte die Mutter, „ist der Tag Gottes.“
Und die andern Tage, die Nacht?  

«Es muss ganz anders werden, als es ist. Im Sinn von: Uns passt die Luft nicht in dieser Stadt.» Die Antwort gab Peter Angst 87 Tage vor dem Tod seinen drei 68er-Freunden, als sie ihn fragten, was ihn im Leben antrieb. Im Herbst 1973 war er losgezogen, ohne genau zu wissen, wieso. Die Freiheitsbewegung in Palästina faszinierte ihn. Im Flüchtlingslager Schatiila traf ihn ein Schuss. Auf dem erdstarkem Vorplatz des PLO-Spitals in grellem Sonnenlicht erstand zwischen Leben und Tod die Vision eines ockergrauen Bären. Der Augenblick wurde reines Vorhandensein. «Vielleicht bin ich nach Beirut gereist, um den Bären zu finden.»

Annähernd zwei Jahrzehnte dauerte Peters Odyssee bis er den ockergrauen Bären wiedersah. Es war im Toggenburg, wo er und Gefährtin Beatrice die Luft zum Atmen fanden, die sie zum Leben brauchten. Auf Streifzügen in Wildnis erwuchs ihm Gewissheit, dass zwischen Himmel und Erde Kräfte sind, die Dasein vibrieren lassen und lehren, was ein Bärenleben ist.

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Die Wildtiere, EINE ERZÄHLUNG

WOLFBACH, 2021. 76 S, KART.

ISBN: 9783906929538

20,00 €

 

Im Alter von 24 Jahren verletzte eine Kugel Peter Angst so schwer, dass Welt sich fortan im Gegenuhrzeigersinn drehte. Das Lebenstrauma warf ein Licht auf die Frage, wie der Leib, der Körper lernt, nicht das Hirn. Zwischen Leben und Tod verhalf die Vision eines ockergrauen Bären dem 68er zu einer neuen Sicht auf die zentrale Frage „Wer bin ich?“. Die Kraft dieses Bodentiers bestimmte fortan, wie Peter sich, sein Leben und seine Mitmenschen sah.

Ab 1990 lebte er im Toggenburg. Er war oft draussen in unwegsamer Natur, streifte durch Wälder voll von Nagelfluh. Über den Geruchssinn gelangte er zu genauerer Wahrnehmung, erforschte das Wildtierhafte. Manchmal sagte er: «Was soll ich mit den Menschen? Ich bin mir selbst Rätsel genug.» Zwei Tage vor seinem siebenundsechzigsten Geburtstag meinte er augenzwinkernd am Morgentisch: «Ich lebe noch! Ich schreibe eine letzte Erzählung.» Fünf Monate vor seinem greifbaren Ende, mit sich und der Welt im Reinen, stellte er sich frei von Ressentiments, dem Unfassbaren. Vier Tage vor seinem Tod war die Rätselerzählung fertig, die im Lebenswirbel die Spur findet, welcher von Peters Freunden ihm zum Verhängnis wurde.

Die Wälder, EINE LYRISCHE FOLGE
WOLFBACH, 2021. 200 S., KART.

ISBN: 9783906929545

22,00 €

“Beim Lesen von Peter Angsts Gedichten denkt man: „Unerschrocken“ oder: „Aushalten können.“ Die Stille des Waldes aushalten, ein Bild von Rothko, die Unzimperlichkeit der Natur. Unzimperlichkeit der Natur, das heißt auch: das Nahen des Todes. Seine Unerschrockenheit ist befreiend. Diese Freiheit, das ist sein Geschenk. Miklos Gimes, Autor und Filmemacher„

Was, wenn alle Ideale in die Brüche gehen? Wenn die humanistische Bildung des Elternhauses durch eine Kugel zerfetzt wird, der Gehalt der Achtundsechziger an den Mauern der Institutionen abperlt, der Widerspruchsgeist der Achtzigerbewegung gebrochen wird?
Peter Angst hielt an der Sprache fest. Seine revolutionäre Möglichkeit: «Mach dir keine Bildnisse.» Als Krücke im Kopf diente ihm das Zitat von Peter Handke «Wo ich kein Thema habe, lasse ich die Welt walten», während seine Sprache in der Haiku-Prosa ihre Form fand. Eine Sprache, auf die Verlass ist, Wort für Wort, Satz für Satz.

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Skepsis und Inbrunst

Peter Angst – Zeitloser Augenblick
Ein Filmporträt
Zürich 1968: Peter Angst lebt in einer Kommune, schreibt Artikel für linke Zeitschriften und reist in den Nahen Osten, um arabisch zu lernen. Dann erleidet er in einem libanesischen Palästinenserlager bei einem Schiessunfall einen Bauchschuss.
Seine Partnerin Beatrice Häfliger und er ziehen 1990 in ein abgelegenes Bauernhaus bei Hoffeld im Neckertal. Den Lebensunterhalt bestreitet er mit Lehrerstellvertretungen. Er schreibt, ohne viel zu veröffentlichen, in Haikuprosa über seine Wanderungen ins Ofenloch, die Schlucht zuhinterst im Neckertal, und verfasst umfangreiche, autobiografische Texte.
Als der Literat die Diagnose einer unheilbaren Erkrankung erhält, stellt er aus seinen Texten noch vier Bücher zusammen. 86 Tage vor seinem Tod kommen drei Freunde von früher, darunter der Dokumentarfilmer Miklos Gimes, zum Gespräch mit Peter Angst und Beatrice Häfliger ins Neckertal.
53 Minuten

Das Gespräch mit Peter Angst führen Beatrice Häfliger, Martin Woker, Sergio Mantovani und Miklos Gimes.
Schnitt Rosa Albrecht

Kamera Valentin Baerlocher
Ton Mourad Keller

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